Reifenpreise Entwicklung 2024

Die Inflation durch den Krieg in der Ukraine sorgte 2023 für massive Preiserhöhungen in fast allen Branchen. Diese Preissteigerung wirkte sich auch auf die Preise für Reifen aus. Nach einer mehrmaligen Preiserhöhung durch Jahr Lieferngpässe in 2022 erhöhten Reifenhersteller und Reifenhandel die Preise vor allem für Premium-Reifen 2023 erneut. Ein Preisvergleich lohnt sich bei dieser Entwicklung ganz besonders. Wie sieht es aber nun für 2024 aus? Um die aktuelle Preisentwicklung zu verstehen, ist es wichtig, die verschiedenen Faktoren der Reifen-Preise zu kennen:

Was sind die Ursachen für steigende Preise im Reifenhandel?

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Reifenpreis beeinflussen. Hier sind einige der wichtigsten:

  • Rohstoffpreise: Die Kosten für die Herstellung von Reifen hängen von den Preisen für Rohstoffe wie Gummi, Stahl und Öl ab. Wenn die Preise für diese Rohstoffe steigen, können sich auch die Reifenpreise erhöhen.
  • Angebot und Nachfrage: Wie bei jedem Produkt bestimmt auch die Nachfrage nach Reifen den Preis. Wenn die Nachfrage hoch ist, können die Preise steigen. Umgekehrt, wenn die Nachfrage niedrig ist, können die Preise sinken. Auch das Angebot spielt eine wichtige Rolle, denn wenn es zu wenig Reifen gibt, kann der Preis ebenfalls steigen.
  • Wettbewerb: Der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Reifenherstellern kann den Preis beeinflussen. Wenn es viele Hersteller gibt, die ähnliche Reifen anbieten, kann dies dazu führen, dass die Preise sinken, um Kunden anzulocken.
  • Technologie und Innovation: Die Entwicklung neuer Technologien und Innovationen im Reifenbereich kann die Kosten für die Herstellung erhöhen oder senken. Wenn neue Materialien oder Technologien teurer sind, können sich auch die Reifenpreise erhöhen.

Mit der Rohstoff- und Güterverknappung in den Jahren 2020 bis 2022 gingen erste Preiserhöhungen einher. Auf die Reifenpreise wirken sich besonders steigende Kosten für den Rohstoff Naturkautschuk aus. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland sorgen zusätzlich für einen extremen Anstieg der Energie- und Transportkosten. Aber auch der ebenfalls in der Reifenproduktion eingesetzte synthetische Kautschuk wird auf Basis petrochemischer Prozesse hergestellt und benötigt daher Öl als Rohstoff. Weitere Materialien, die in der Reifenproduktion zum Einsatz kommen, sind Industrieruß und Stahlcord. Beide Rohstoffe beziehen die Reifenhersteller zu einem großen Teil aus Russland. 

Die Suche nach neuen Bezugsquellen zieht höhere Preise für Rohstoffe und Halberzeugnisse nach sich. Steigende Produktionskosten geben die Hersteller an den Reifenhandel weiter. Betroffen sind vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen. Sie haben keine andere Wahl, als die Preiserhöhung wiederum auf die Endpreise aufzuschlagen. Nicht zuletzt steigen auch im Reifenhandel die Kosten für Energie und Transportwege, sodass ein weiterer Preisaufschlag hinzukommt. 

Reifenpreisentwicklung 2024:

 

Die Reifenpreise in Deutschland werden sich 2024 voraussichtlich weiter erhöhen. Laut dem ADAC werden die Preise für Sommerreifen in Deutschland im Jahr 2024 im Durchschnitt um 5 % steigen. Winterreifen werden voraussichtlich um 6 % teurer werden. Grund hierfür sind die weiter steigenden Rohstoffpreise, insbesondere für Kautschuk, Stahl und Aluminium und die steigenden Kosten für die Produktion und den Transport von Reifen. Die Preissteigerungen werden sich vor allem bei Premiumreifen bemerkbar machen. Billigreifen werden hingegen weniger stark betroffen sein.

Folgend die voraussichtliche PreisEntwicklung der Reifenpreise nach Reifentyp in Deutschland im Jahr 2024:

  • Sommerreifen    5 %
  • Winterreifen    6 %
  • Ganzjahresreifen    4 %


Die neue Regelung, wonach ab Oktober 2024 nur noch Winterreifen mit dem Alpine-Symbol gefahren werden dürfen, wird sich ebenfalls auf die Preise auswirken. Reifen mit dem Alpine-Symbol sind in der Regel etwas teurer als Reifen mit der M+S-Kennzeichnung.

 

Preisentwicklung für Reifen 2020 bis 2023

Seit dem Beginn der Coronapandemie im Jahr 2020 stiegen die Reifenpreise der meisten Hersteller bereits um bis zu 65 Prozent. Zum 1. Januar 2022 erhöhten viele Hersteller ihre Verkaufspreise um zwei bis zwölf Prozent. Andere folgten zum 1. Februar mit Preissteigerungen zwischen vier und fast 15 Prozent. Weitere Erhöhungen folgten zum 1. März und zum 1. April 2022, teilweise nur für einzelne Reifengrößen und Formate. Dadurch stiegen die Kosten für Endverbraucher nochmals um bis zu 7,5 Prozent. Erneut steigende Reifenpreise zwischen 2,5 und 17 Prozent kündigten die Hersteller und der Reifengroßhandel zum 1. Mai 2022 an. 

Die höchste Preissteigerungsrate verzeichnen Winterreifen. Im Durchschnitt stellen sich die Preissteigerungen für Sommer-, Ganzjahres- und Winterreifen wie folgt dar: 

  • Sommerreifen 6,16 %
  • All-Season-Reifen 5,7 %
  • Winterreifen 7,8 %

Dennoch lohnt es sich nach Angaben von Experten nicht, auf All-Season-Reifen zu wechseln. In der Regel sind bei diesen Modellen Verschleiß- und Kraftstoffkosten höher als bei Sommer- und Winterreifen.

Auch im Jahr 2023 sind die Reifen aufgrund der anhaltenden hohen Inflation je nach Reifentyp um bis zu 10% gestiegen.

Fazit: Reifen kaufen oder abwarten?

Aufgrund des Rohstoffmangels drohen längere Lieferzeiten oder gar Lieferengpässe in der Industrie. Aktuell empfiehlt es sich daher nicht mit dem Kauf zu warten, sondern die notwendigen Reifen zum jetzigen Zeitpunkt zu bestellen. In Zukunft kann man eine kontinuierliche Steigerung der Reifenpreise erwarten.

Sind Sie sich unsicher welche Reifen die passenden für Sie sind oder worauf Sie beim Kauf achten müssen? Hilfreiche Informationen entnehmen Sie unserem Ratgeber oder alternativ können Sie sich vor Ort umfassend von Ihrem Reifenhändler des Vertrauens beraten lassen: Hier finden Sie alle SEBRING-Stützpunkthändler in Ihrer Nähe!