Reifenpreise Entwicklung 2025

Die Inflation durch den Krieg in der Ukraine sorgte 2023 für massive Preiserhöhungen in fast allen Branchen. Diese Preissteigerung wirkte sich auch auf die Preise bis ins Jahr 2024 für Reifen aus. Nach einer mehrmaligen Preiserhöhung durch Lieferngpässe in 2022 erhöhten Reifenhersteller und Reifenhandel die Preise vor allem für Premium-Reifen 2023 erneut. Ein Preisvergleich lohnt sich bei dieser Entwicklung ganz besonders. Wie sieht es aber nun für 2025 aus? Um die aktuelle Preisentwicklung zu verstehen, ist es wichtig, die verschiedenen Faktoren der Reifen-Preise zu kennen:

Was sind die Ursachen für steigende Preise im Reifenhandel?

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Reifenpreis beeinflussen. Hier sind einige der wichtigsten:

  • Rohstoffpreise: Die Kosten für die Herstellung von Reifen hängen von den Preisen für Rohstoffe wie Gummi, Stahl und Öl ab. Wenn die Preise für diese Rohstoffe steigen, können sich auch die Reifenpreise erhöhen.
  • Angebot und Nachfrage: Wie bei jedem Produkt bestimmt auch die Nachfrage nach Reifen den Preis. Wenn die Nachfrage hoch ist, können die Preise steigen. Umgekehrt, wenn die Nachfrage niedrig ist, können die Preise sinken. Auch das Angebot spielt eine wichtige Rolle, denn wenn es zu wenig Reifen gibt, kann der Preis ebenfalls steigen.
  • Wettbewerb: Der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Reifenherstellern kann den Preis beeinflussen. Wenn es viele Hersteller gibt, die ähnliche Reifen anbieten, kann dies dazu führen, dass die Preise sinken, um Kunden anzulocken.
  • Technologie und Innovation: Die Entwicklung neuer Technologien und Innovationen im Reifenbereich kann die Kosten für die Herstellung erhöhen oder senken. Wenn neue Materialien oder Technologien teurer sind, können sich auch die Reifenpreise erhöhen.

Mit der Rohstoff- und Güterverknappung in den Jahren 2020 bis 2022 gingen erste Preiserhöhungen einher. Auf die Reifenpreise wirken sich besonders steigende Kosten für den Rohstoff Naturkautschuk aus. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland sorgen zusätzlich für einen extremen Anstieg der Energie- und Transportkosten. Aber auch der ebenfalls in der Reifenproduktion eingesetzte synthetische Kautschuk wird auf Basis petrochemischer Prozesse hergestellt und benötigt daher Öl als Rohstoff. Weitere Materialien, die in der Reifenproduktion zum Einsatz kommen, sind Industrieruß und Stahlcord. Beide Rohstoffe beziehen die Reifenhersteller zu einem großen Teil aus Russland. 

Im Jahr 2024 sind die Reifenpreise in Deutschland weiter gestiegen. Laut dem ADAC erhöhten sich die Preise für Sommerreifen durchschnittlich um 5 %, während Winterreifen um etwa 6 % teurer wurden. Grund hierfür waren: 

  • Die steigenden Kosten für Materialien wie Kautschuk, Stahl und Aluminium
  • Hohe Transportkosten aufgrund globaler Lieferkettenprobleme
  • Winterreifen Pflicht mit dem Alpine-Symbol verwendet werden. Diese sind in der Regel teurer als Reifen mit der bisherigen M+S-Kennzeichnung.

Reifenpreisentwicklung 2025:

 

Die Reifenpreise in Deutschland werden sich 2025 voraussichtlich weiter stark um zwischen 10-20% erhöhen. Grund hierfür sind die weiter steigenden Rohstoffpreise, insbesondere für Kautschuk, Stahl und Aluminium und die steigenden Kosten für die Produktion und den Transport von Reifen. Die Preissteigerungen werden sich vor allem bei Premiumreifen bemerkbar machen. Billigreifen werden hingegen weniger stark betroffen sein.

Entwicklung der Reifenpreise im Jahr 2025 wird voraussichtlich von mehreren Faktoren beeinflusst:

Rohstoffkosten: In den letzten Jahren sind die Preise für wesentliche Rohstoffe wie Naturkautschuk und Ruß erheblich gestiegen. So erreichten die Preise für Naturkautschuk im März 2024 ein Siebenjahreshoch von über 16.000 Yuan pro Tonne. Diese steigenden Kosten haben bereits zu Preiserhöhungen bei Reifen geführt und könnten auch 2025 weitere Preissteigerungen verursachen.

Neue Vorschriften: Die EU-Dekontrollverordnung (EUDR), die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt, zielt auf den Schutz der Wälder ab und betrifft die Reifenindustrie aufgrund der Verwendung von Naturkautschuk. Unternehmen müssen nachweisen, dass ihr Kautschuk nicht aus nach dem 31. Dezember 2020 abgeholzten Gebieten stammt. Diese Anforderungen könnten zu einer Verknappung von zertifiziertem Kautschuk führen und die Produktionskosten erhöhen, was sich auf die Reifenpreise auswirken dürfte. 

Handelstarife: Obwohl spezifische neue Handelstarife für 2025 derzeit nicht bekannt sind, könnten zukünftige Handelsabkommen oder -konflikte die Import- und Exportkosten beeinflussen. Solche Änderungen könnten sich auf die Preisgestaltung von Reifen auswirken, insbesondere wenn wichtige Rohstoffe oder fertige Reifen betroffen sind. 

Umweltauflagen: Strengere Umweltvorschriften, wie die Einführung von CO₂-Flottengrenzwerten für Autobauer ab 2025, könnten indirekt die Reifenpreise beeinflussen. Hersteller könnten gezwungen sein, in umweltfreundlichere Produktionsprozesse zu investieren, was die Produktionskosten erhöhen und zu höheren Verbraucherpreisen führen könnte.

Zusammenfassend ist zu erwarten, dass die Reifenpreise im Jahr 2025 aufgrund steigender Rohstoffkosten, neuer Umweltvorschriften und potenzieller Handelstarife steigen werden. Verbraucher und Einkäufer sollten sich auf mögliche Preiserhöhungen einstellen und gegebenenfalls frühzeitig planen.

 

Preisentwicklung für Reifen 2020 bis 2023

Seit dem Beginn der Coronapandemie im Jahr 2020 stiegen die Reifenpreise der meisten Hersteller bereits um bis zu 65 Prozent. Zum 1. Januar 2022 erhöhten viele Hersteller ihre Verkaufspreise um zwei bis zwölf Prozent. Andere folgten zum 1. Februar mit Preissteigerungen zwischen vier und fast 15 Prozent. Weitere Erhöhungen folgten zum 1. März und zum 1. April 2022, teilweise nur für einzelne Reifengrößen und Formate. Dadurch stiegen die Kosten für Endverbraucher nochmals um bis zu 7,5 Prozent. Erneut steigende Reifenpreise zwischen 2,5 und 17 Prozent kündigten die Hersteller und der Reifengroßhandel zum 1. Mai 2022 an. 

Die höchste Preissteigerungsrate verzeichnen Winterreifen. Im Durchschnitt stellen sich die Preissteigerungen für Sommer-, Ganzjahres- und Winterreifen wie folgt dar: 

  • Sommerreifen 6,16 %
  • All-Season-Reifen 5,7 %
  • Winterreifen 7,8 %

Dennoch lohnt es sich nach Angaben von Experten nicht, auf All-Season-Reifen zu wechseln. In der Regel sind bei diesen Modellen Verschleiß- und Kraftstoffkosten höher als bei Sommer- und Winterreifen.

Auch im Jahr 2023 sind die Reifen aufgrund der anhaltenden hohen Inflation je nach Reifentyp um bis zu 10% gestiegen.

Fazit: Reifen kaufen oder abwarten?

Aufgrund des Rohstoffmangels drohen längere Lieferzeiten oder gar Lieferengpässe in der Industrie. Aktuell empfiehlt es sich daher nicht mit dem Kauf zu warten, sondern die notwendigen Reifen zum jetzigen Zeitpunkt zu bestellen. In Zukunft kann man eine kontinuierliche Steigerung der Reifenpreise erwarten.

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