Die Inflation durch den Krieg in der Ukraine sorgte 2023 für massive Preiserhöhungen in fast allen Branchen. Diese Preissteigerung wirkte sich auch auf die Preise bis ins Jahr 2024 für Reifen aus. Nach einer mehrmaligen Preiserhöhung durch Lieferngpässe in 2022 erhöhten Reifenhersteller und Reifenhandel die Preise vor allem für Premium-Reifen 2023 erneut. Ein Preisvergleich lohnt sich bei dieser Entwicklung ganz besonders. Wie sieht es aber nun für 2025 aus? Um die aktuelle Preisentwicklung zu verstehen, ist es wichtig, die verschiedenen Faktoren der Reifen-Preise zu kennen:
Es gibt verschiedene Faktoren, die den Reifenpreis beeinflussen. Hier sind einige der wichtigsten:
Mit der Rohstoff- und Güterverknappung in den Jahren 2020 bis 2022 gingen erste Preiserhöhungen einher. Auf die Reifenpreise wirken sich besonders steigende Kosten für den Rohstoff Naturkautschuk aus. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland sorgen zusätzlich für einen extremen Anstieg der Energie- und Transportkosten. Aber auch der ebenfalls in der Reifenproduktion eingesetzte synthetische Kautschuk wird auf Basis petrochemischer Prozesse hergestellt und benötigt daher Öl als Rohstoff. Weitere Materialien, die in der Reifenproduktion zum Einsatz kommen, sind Industrieruß und Stahlcord. Beide Rohstoffe beziehen die Reifenhersteller zu einem großen Teil aus Russland.
Im Jahr 2024 sind die Reifenpreise in Deutschland weiter gestiegen. Laut dem ADAC erhöhten sich die Preise für Sommerreifen durchschnittlich um 5 %, während Winterreifen um etwa 6 % teurer wurden. Grund hierfür waren:
Die Reifenpreise in Deutschland werden sich 2025 voraussichtlich weiter stark um zwischen 10-20% erhöhen. Grund hierfür sind die weiter steigenden Rohstoffpreise, insbesondere für Kautschuk, Stahl und Aluminium und die steigenden Kosten für die Produktion und den Transport von Reifen. Die Preissteigerungen werden sich vor allem bei Premiumreifen bemerkbar machen. Billigreifen werden hingegen weniger stark betroffen sein.
Entwicklung der Reifenpreise im Jahr 2025 wird voraussichtlich von mehreren Faktoren beeinflusst:
Rohstoffkosten: In den letzten Jahren sind die Preise für wesentliche Rohstoffe wie Naturkautschuk und Ruß erheblich gestiegen. So erreichten die Preise für Naturkautschuk im März 2024 ein Siebenjahreshoch von über 16.000 Yuan pro Tonne. Diese steigenden Kosten haben bereits zu Preiserhöhungen bei Reifen geführt und könnten auch 2025 weitere Preissteigerungen verursachen.
Neue Vorschriften: Die EU-Dekontrollverordnung (EUDR), die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt, zielt auf den Schutz der Wälder ab und betrifft die Reifenindustrie aufgrund der Verwendung von Naturkautschuk. Unternehmen müssen nachweisen, dass ihr Kautschuk nicht aus nach dem 31. Dezember 2020 abgeholzten Gebieten stammt. Diese Anforderungen könnten zu einer Verknappung von zertifiziertem Kautschuk führen und die Produktionskosten erhöhen, was sich auf die Reifenpreise auswirken dürfte.
Handelstarife: Obwohl spezifische neue Handelstarife für 2025 derzeit nicht bekannt sind, könnten zukünftige Handelsabkommen oder -konflikte die Import- und Exportkosten beeinflussen. Solche Änderungen könnten sich auf die Preisgestaltung von Reifen auswirken, insbesondere wenn wichtige Rohstoffe oder fertige Reifen betroffen sind.
Umweltauflagen: Strengere Umweltvorschriften, wie die Einführung von CO₂-Flottengrenzwerten für Autobauer ab 2025, könnten indirekt die Reifenpreise beeinflussen. Hersteller könnten gezwungen sein, in umweltfreundlichere Produktionsprozesse zu investieren, was die Produktionskosten erhöhen und zu höheren Verbraucherpreisen führen könnte.
Zusammenfassend ist zu erwarten, dass die Reifenpreise im Jahr 2025 aufgrund steigender Rohstoffkosten, neuer Umweltvorschriften und potenzieller Handelstarife steigen werden. Verbraucher und Einkäufer sollten sich auf mögliche Preiserhöhungen einstellen und gegebenenfalls frühzeitig planen.
Seit dem Beginn der Coronapandemie im Jahr 2020 stiegen die Reifenpreise der meisten Hersteller bereits um bis zu 65 Prozent. Zum 1. Januar 2022 erhöhten viele Hersteller ihre Verkaufspreise um zwei bis zwölf Prozent. Andere folgten zum 1. Februar mit Preissteigerungen zwischen vier und fast 15 Prozent. Weitere Erhöhungen folgten zum 1. März und zum 1. April 2022, teilweise nur für einzelne Reifengrößen und Formate. Dadurch stiegen die Kosten für Endverbraucher nochmals um bis zu 7,5 Prozent. Erneut steigende Reifenpreise zwischen 2,5 und 17 Prozent kündigten die Hersteller und der Reifengroßhandel zum 1. Mai 2022 an.
Die höchste Preissteigerungsrate verzeichnen Winterreifen. Im Durchschnitt stellen sich die Preissteigerungen für Sommer-, Ganzjahres- und Winterreifen wie folgt dar:
Dennoch lohnt es sich nach Angaben von Experten nicht, auf All-Season-Reifen zu wechseln. In der Regel sind bei diesen Modellen Verschleiß- und Kraftstoffkosten höher als bei Sommer- und Winterreifen.
Auch im Jahr 2023 sind die Reifen aufgrund der anhaltenden hohen Inflation je nach Reifentyp um bis zu 10% gestiegen.
Aufgrund des Rohstoffmangels drohen längere Lieferzeiten oder gar Lieferengpässe in der Industrie. Aktuell empfiehlt es sich daher nicht mit dem Kauf zu warten, sondern die notwendigen Reifen zum jetzigen Zeitpunkt zu bestellen. In Zukunft kann man eine kontinuierliche Steigerung der Reifenpreise erwarten.
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